Smart Thermostat am Badheizkörper: Lohnt sich die Nachrüstung?
Intelligente Thermostate versprechen bis zu 30% Energieeinsparung. Wir prüfen, ob sich die Investition speziell im Badezimmer rechnet.
Was ein Smart Thermostat kann
Im Gegensatz zu klassischen Thermostaten bieten smarte Varianten:
- Zeitsteuerung: Automatische Temperaturabsenkung nach Zeitplan
- Fernsteuerung: Per App von überall bedienbar
- Anwesenheitserkennung: Heizt nur, wenn jemand zu Hause ist
- Fenster-offen-Erkennung: Stoppt die Heizung bei geöffnetem Fenster
- Lernfunktion: Passt sich dem Nutzungsverhalten an
Besonderheiten im Badezimmer
Das Bad hat ein spezielles Nutzungsmuster:
- Kurze, intensive Nutzungsphasen (morgens, abends)
- Hoher Komfortanspruch (24°C statt 20°C)
- Schnelle Aufheizung gewünscht
- Handtuchtrocknung auch ohne Anwesenheit
Ein Smart Thermostat kann diese Anforderungen optimal bedienen – wenn es richtig programmiert ist.
Typischer Zeitplan für Badezimmer
| Uhrzeit | Temperatur | Grund |
|---|---|---|
| 06:00 - 08:00 | 24°C | Morgenroutine |
| 08:00 - 17:00 | 18°C | Abwesenheit |
| 17:00 - 22:00 | 24°C | Abendroutine |
| 22:00 - 06:00 | 18°C | Nachtabsenkung |
Mit diesem Plan heizt das Bad nur 7 Stunden täglich auf Komforttemperatur statt 24 Stunden – eine Ersparnis von über 70% der Heizzeit.
Kosten und Einsparungen
Anschaffungskosten
- Einfaches programmierbares Thermostat: 20-40 €
- Smart Thermostat mit WLAN: 50-100 €
- Premium-Modelle mit Hub: 80-150 €
Einsparungspotenzial
Bei durchschnittlichen Heizkosten von 100-150 € pro Jahr nur fürs Bad:
- 10-30% Einsparung durch Zeitsteuerung
- = 10-45 € jährlich
- Amortisation: 1-5 Jahre je nach Gerät
Installation: So einfach geht's
- Altes Thermostat abschrauben (meist werkzeuglos)
- Ventil-Adapter prüfen (liegt bei gängigen Modellen bei)
- Neues Thermostat aufschrauben
- Batterien einlegen / aufladen
- App herunterladen und koppeln
- Zeitplan einrichten
Dauer: 15-30 Minuten pro Heizkörper. Kein Handwerker nötig.
Die besten Funktionen fürs Bad
Boost-Funktion
Schnelles Aufheizen auf Knopfdruck. Ideal, wenn man ungeplant früher duschen möchte als programmiert.
Fenster-Erkennung
Erkennt den plötzlichen Temperaturabfall beim Lüften und stoppt die Heizung. Verhindert Energieverschwendung.
Sprachsteuerung
Integration mit Alexa, Google Home oder Siri. „Alexa, heize das Bad auf 24 Grad" – praktisch mit nassen Händen.
Nachteile und Grenzen
- Batteriebetrieb: 1-2 Jahre Laufzeit, dann Wechsel nötig
- WLAN-Abhängigkeit: Bei Ausfall keine App-Steuerung
- Datenschutz: Nutzungsdaten gehen an Hersteller
- Einarbeitungszeit: Optimale Einstellung braucht Wochen
Alternative: Einfaches programmierbares Thermostat
Wer keine App-Steuerung braucht, fährt mit einem einfachen programmierbaren Thermostat günstiger. Die Zeitsteuerung funktioniert auch offline, die Bedienung erfolgt direkt am Gerät.
Vorteil: Keine Datenweitergabe, keine WLAN-Abhängigkeit, deutlich günstiger.
Fazit
Smart Thermostate lohnen sich im Bad besonders dann, wenn das Nutzungsmuster regelmäßig ist. Die Zeitsteuerung reduziert die Heizkosten deutlich, die App-Steuerung bietet zusätzlichen Komfort. Die Amortisation erfolgt innerhalb von 1-3 Jahren – danach ist jede Ersparnis Gewinn.