Ökobilanz von Badheizkörpern: Welches Material ist wirklich nachhaltig?
Heizen verursacht 25% der CO2-Emissionen in Deutschland. Wir zeigen, welche Heizkörper-Materialien die beste Ökobilanz haben – von der Produktion bis zum Recycling.
Warum die Ökobilanz wichtig ist
Etwa 35% der Energie in Deutschland wird für die Beheizung von Gebäuden verwendet. Das entspricht rund 147 Millionen Tonnen CO2 jährlich allein aus privaten Haushalten. Jede Optimierung – auch beim Heizkörper – trägt zum Klimaschutz bei.
Seit dem GEG 2024 müssen neu installierte Heizungen zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dies macht auch die Wahl des richtigen Heizkörpers relevanter denn je.
Lebenszyklusbetrachtung: Von der Wiege bis zur Bahre
Die Ökobilanz eines Heizkörpers umfasst mehrere Phasen:
| Phase | CO2-Relevanz | Anteil am Gesamt-CO2 |
|---|---|---|
| Rohstoffgewinnung & Produktion | Hoch | 15-20% |
| Transport | Mittel | 2-5% |
| Nutzungsphase (20-30 Jahre) | Sehr hoch | 70-80% |
| Entsorgung/Recycling | Niedrig | 1-3% |
Entscheidend: Die Nutzungsphase dominiert die Ökobilanz. Ein effizienter Betrieb ist wichtiger als das Material.
CO2-Fußabdruck nach Material
Stahl-Heizkörper
Herstellung: 1.850 kg CO2 pro Tonne Stahl (Durchschnitt aus Primär- und Sekundärstahl)
Ein typischer 10 kg Stahlheizkörper verursacht in der Produktion etwa 18,5 kg CO2.
Vorteile:
- Hoher Recyclinganteil möglich (bis zu 90% Sekundärstahl)
- Recycling spart 75% Energie gegenüber Primärproduktion
- Lange Lebensdauer (20-30 Jahre) amortisiert den CO2-Aufwand
- Regional verfügbar (europäische Produktion)
Nachteile:
- Energieintensive Primärproduktion
- Beschichtung erfordert zusätzliche Ressourcen
Aluminium-Heizkörper
Herstellung: 11.500 kg CO2 pro Tonne Primäraluminium
Mit Recycling: 700 kg CO2 pro Tonne Sekundäraluminium
Ein typischer 5 kg Aluminium-Heizkörper verursacht:
- Primärmaterial: 57,5 kg CO2
- 100% Recyclingmaterial: 3,5 kg CO2
Vorteile:
- 100% recycelbar ohne Qualitätsverlust
- Recycling spart über 95% Energie
- Leichtes Material = weniger Transportemissionen
- Schnelle Aufheizung = potenzielle Energieeinsparung
Nachteile:
- Primärproduktion extrem energieintensiv
- Oft aus entfernten Regionen (China, Golfstaaten)
- Kürzere Lebensdauer als Stahl (15-25 Jahre)
Edelstahl-Heizkörper
Herstellung: 2.500 kg CO2 pro Tonne Edelstahl
Ein typischer 12 kg Edelstahl-Heizkörper verursacht etwa 30 kg CO2.
Vorteile:
- Sehr lange Lebensdauer (30-40+ Jahre)
- 100% recycelbar
- Keine zusätzliche Beschichtung nötig
- Geringer Wartungsaufwand
Nachteile:
- Höherer CO2-Aufwand als Stahl
- Teurer in der Anschaffung
Vergleich über die Lebensdauer
Beispielrechnung für 20 Jahre Betrieb (8 m² Bad, 600 W Heizlast):
| Material | Produktion | Betrieb 20 Jahre* | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Stahl (Standard) | 18,5 kg CO2 | 12.000 kg CO2 | 12.018 kg CO2 |
| Aluminium (schneller) | 57,5 kg CO2 | 11.400 kg CO2 | 11.457 kg CO2 |
| Edelstahl | 30 kg CO2 | 12.000 kg CO2 | 12.030 kg CO2 |
*Bei Gas-Brennwertheizung, 200 g CO2/kWh, 1.000 kWh/Jahr für das Bad
Erkenntnis: Die Produktion macht nur 0,1-0,5% der Gesamt-CO2-Emissionen aus. Entscheidend ist der effiziente Betrieb!
Wie Sie die Ökobilanz verbessern
1. Dimensionierung optimieren
Ein überdimensionierter Heizkörper verschwendet Material und Energie. Die exakte Berechnung nach DIN EN 12831 sorgt für die passende Größe.
2. Niedertemperatur-Systeme nutzen
Heizkörper für 35-45°C Vorlauf ermöglichen den Betrieb mit Wärmepumpen. Das spart bis zu 75% CO2 gegenüber Öl- oder Gasheizungen.
3. Lange Lebensdauer wählen
Ein hochwertiger Heizkörper mit 30 Jahren Lebensdauer ist ökologischer als zwei günstige mit je 15 Jahren.
4. Regionale Produktion bevorzugen
Heizkörper aus europäischer Fertigung haben kürzere Transportwege als Importe aus Asien.
5. Recyclingmaterial priorisieren
Fragen Sie nach dem Recyclinganteil. Aluminium aus Sekundärmaterial spart 95% CO2 gegenüber Primärproduktion.
Der Hera Badheizkörper: Nachhaltig konzipiert
Der Hera Badheizkörper wurde mit Blick auf Nachhaltigkeit entwickelt:
- Hochwertige Stahlkonstruktion für lange Lebensdauer (25-30 Jahre)
- Niedertemperatur-geeignet für Wärmepumpenbetrieb
- Pulverbeschichtung ohne schädliche Lösungsmittel
- Europäische Fertigung mit kurzen Transportwegen
- 100% recycelbar am Lebensende
- Optimierte Geometrie für maximale Effizienz
CO2-Vergleich: Heizungsart ist entscheidender
| Heizsystem | CO2-Emissionen pro kWh | Jährlich bei 1.000 kWh Bad |
|---|---|---|
| Ölheizung (alt) | 318 g | 318 kg CO2 |
| Gasheizung | 247 g | 247 kg CO2 |
| Gas-Brennwert | 200 g | 200 kg CO2 |
| Fernwärme | 150-250 g | 150-250 kg CO2 |
| Wärmepumpe (Strommix 2024) | 120 g | 120 kg CO2 |
| Wärmepumpe (Ökostrom) | 0-20 g | 0-20 kg CO2 |
Der Umstieg von Öl auf Wärmepumpe mit Ökostrom spart pro Jahr im Bad etwa 300 kg CO2 – das entspricht 1.500 km Autofahrt.
Fazit: Ökobilanz ist mehr als Material
Die Wahl zwischen Stahl, Aluminium oder Edelstahl macht in der Gesamtbilanz nur 0,1-0,5% aus. Viel wichtiger sind:
- Das Heizsystem: Wärmepumpe statt Öl spart 80% CO2
- Die Effizienz: Niedertemperatur-Heizkörper ermöglichen effiziente Wärmepumpen
- Die Lebensdauer: Ein Heizkörper, der 30 Jahre hält, ist ökologischer als zwei mit 15 Jahren
- Die Dimensionierung: Richtig berechnet spart Material und Energie
Wer nachhaltig heizen will, investiert in hochwertige Niedertemperatur-Heizkörper, die mit Wärmepumpen optimal funktionieren. Die Material-Wahl ist dabei zweitrangig – alle gängigen Materialien sind bei richtiger Verarbeitung über Jahrzehnte nutzbar und recyclebar.