Hydraulischer Abgleich: Warum er seit 2024 Pflicht ist und was er bringt
Das GEG 2024 macht den hydraulischen Abgleich bei Heizungstausch zur Pflicht. Wir erklären, was dahintersteckt und warum auch Ihr Bad davon profitiert.
Was ist hydraulischer Abgleich?
Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass jeder Heizkörper im Haus genau die Wassermenge erhält, die er für seine Heizleistung braucht. Ohne Abgleich fließt das Wasser den Weg des geringsten Widerstands – Heizkörper nahe dem Kessel werden zu heiß, entfernte bleiben kalt.
Warum ist er seit 2024 Pflicht?
Das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) schreibt den hydraulischen Abgleich vor bei:
- Einbau einer neuen Heizung
- Austausch von mehr als einem Heizkörper
- Größeren Sanierungsmaßnahmen
Ziel: Die Heizeffizienz verbessern und Energie sparen.
Was bringt der Abgleich konkret?
| Vorteil | Einsparung |
|---|---|
| Gleichmäßige Wärmeverteilung | Komfortgewinn |
| Geringere Vorlauftemperatur möglich | 5-15% Energieeinsparung |
| Weniger Strömungsgeräusche | Komfortgewinn |
| Effizienterer Pumpenbetrieb | Stromersparnis |
Wie funktioniert der Abgleich?
Vereinfachtes Verfahren (Verfahren A)
Der Fachmann schätzt die Heizlast pro Raum und stellt die Thermostatventile entsprechend ein. Schnell und kostengünstig, aber weniger präzise.
Detailliertes Verfahren (Verfahren B)
Die Heizlast wird raumweise nach DIN EN 12831 berechnet. Präziser, aber aufwendiger. Bei Förderung oft vorgeschrieben.
Kosten und Förderung
| Position | Kosten |
|---|---|
| Verfahren A (vereinfacht) | 300-500 € |
| Verfahren B (detailliert) | 600-1.200 € |
| Neue Thermostatventile (falls nötig) | 50-100 € pro Stück |
Förderung: Als Einzelmaßnahme über BAFA mit 15% (+ 5% iSFP-Bonus) förderfähig.
Speziell für Badezimmer
Badezimmer brauchen höhere Raumtemperaturen (24°C statt 20°C). Beim hydraulischen Abgleich wird das berücksichtigt:
- Der Badheizkörper erhält mehr Durchfluss
- Das Thermostatventil wird entsprechend eingestellt
- Der Raum erreicht schneller die Wunschtemperatur
Brauche ich neue Heizkörper für den Abgleich?
Nicht unbedingt. Voraussetzung sind voreinstellbare Thermostatventile. Alte Ventile ohne Voreinstellung müssen ersetzt werden – ein guter Anlass, auch den Heizkörper zu erneuern.
DIY oder Fachmann?
Der hydraulische Abgleich erfordert Fachwissen und Spezialwerkzeug. Ein Heizungsfachbetrieb:
- Berechnet die Heizlast korrekt
- Stellt die Ventile präzise ein
- Dokumentiert die Einstellungen (für Förderung nötig)
- Übernimmt die Gewährleistung
Fazit
Der hydraulische Abgleich ist keine Bürokratie, sondern eine sinnvolle Maßnahme. Er verbessert den Komfort, spart Energie und ist bei vielen Heizungsmaßnahmen ohnehin Pflicht. Die Kosten amortisieren sich durch die Einsparungen meist innerhalb weniger Jahre.