Heizkörper entlüften: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Gluckernde Geräusche und kalte Stellen am Heizkörper? Dann ist Luft im System. Das Entlüften dauert fünf Minuten und spart bares Geld.
Warum Entlüften wichtig ist
Luft im Heizsystem hat mehrere negative Effekte:
- Reduzierte Heizleistung: Luft verdrängt Wasser, weniger Wärme wird übertragen
- Störende Geräusche: Gluckern und Blubbern
- Höhere Energiekosten: Der Kessel muss mehr arbeiten
- Korrosion: Sauerstoff im Wasser fördert Rost
Woran Sie Luft im System erkennen
- Heizkörper wird oben nicht warm (unten schon)
- Gluckernde oder blubbernde Geräusche
- Heizkörper braucht länger zum Aufheizen als gewöhnlich
- Ungleichmäßige Wärmeverteilung
Was Sie brauchen
- Entlüftungsschlüssel (erhältlich im Baumarkt für ca. 2-5 €)
- Kleines Gefäß oder Lappen (für austretendes Wasser)
- Optional: Handschuhe
Anleitung: Heizkörper entlüften
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Heizung aufdrehen
Stellen Sie das Thermostat auf die höchste Stufe. Warten Sie 30 Minuten, bis das System aufgeheizt ist.
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Umwälzpumpe abstellen (optional)
Bei mehreren Heizkörpern: Pumpe abstellen verhindert, dass neue Luft ins System gedrückt wird.
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Entlüftungsventil finden
Das Ventil befindet sich meist oben seitlich am Heizkörper. Es hat eine kleine vierkantige Öffnung.
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Gefäß bereithalten
Halten Sie einen Lappen oder ein Gefäß unter das Ventil.
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Ventil öffnen
Drehen Sie den Entlüftungsschlüssel vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn. Nicht komplett herausdrehen!
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Luft entweichen lassen
Sie hören ein Zischen – das ist die entweichende Luft. Warten Sie, bis Wasser austritt.
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Ventil schließen
Sobald ein gleichmäßiger Wasserstrahl kommt (ohne Luftblasen), das Ventil wieder schließen.
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Druck prüfen
Am Manometer der Heizung: Der Druck sollte zwischen 1,0 und 1,5 bar liegen. Bei Bedarf Wasser nachfüllen.
Reihenfolge bei mehreren Heizkörpern
Beginnen Sie mit dem Heizkörper, der am weitesten vom Heizkessel entfernt ist. Arbeiten Sie sich dann zum Kessel vor. So wird die Luft systematisch aus dem System gedrückt.
Wie oft entlüften?
| Situation | Empfehlung |
|---|---|
| Routinemäßig | 1× jährlich vor Heizsaison |
| Bei Geräuschen | Sofort |
| Nach Reparaturen | Nach jedem Eingriff ins System |
| Nach Wassernachfüllung | Innerhalb von 24 Stunden |
Häufige Fehler
Fehler 1: Ventil zu weit aufdrehen
Lösung: Vorsichtig arbeiten, nur eine viertel bis halbe Umdrehung.
Fehler 2: Heizung vorher nicht aufdrehen
Lösung: Bei kalter Heizung steigt die Luft nicht vollständig nach oben.
Fehler 3: Druck nicht nachprüfen
Lösung: Immer am Manometer kontrollieren und bei Bedarf Wasser nachfüllen.
Wenn Entlüften nicht hilft
Bleibt der Heizkörper trotz Entlüftung kalt, können andere Ursachen vorliegen:
- Defektes Thermostatventil
- Verstopfte Leitungen (Verschlammung)
- Probleme mit der Umwälzpumpe
- Hydraulischer Abgleich fehlt
In diesen Fällen sollte ein Fachbetrieb hinzugezogen werden.
Fazit
Entlüften ist die einfachste Wartungsmaßnahme am Heizkörper – und eine der effektivsten. Fünf Minuten Arbeit können spürbar Heizkosten sparen und lästige Geräusche beseitigen. Einmal jährlich vor der Heizsaison sollte das Entlüften zur Routine gehören.
