Bad renovieren: Elektro Badheizkörper richtig auswählen – Eine persönliche Reise
"Warum ist es hier immer so kalt?" Diese Frage stellte mir meine Mutter jeden Winter, wenn sie uns besuchte. Unser Gästebad – klein, charmant, aber eisig. Die Zentralheizung erreichte es kaum. Bis ich eine Entscheidung traf, die alles veränderte.
Der Moment, in dem mir klar wurde: Es muss sich etwas ändern
Es war ein Januarmorgen. Meine Mutter stand im Bademantel vor mir, die Hände um eine Tasse Tee geklammert. "Ich habe heute Nacht im Gästebad geduscht. Das Handtuch war eiskalt. Ich bin fast erfroren."
Ich fühlte mich schuldig. Das Gästebad – einst liebevoll renoviert mit italienischen Fliesen und einer Regendusche – war im Winter unbenutzbar. Die Zentralheizung lief zwar, aber der Heizkörper dort wurde kaum warm. Das Zimmer lag am Ende des Hauses, die Rohre zu lang, der Druck zu niedrig.
"Ich muss was ändern", dachte ich. Aber was?
Die Recherche: Zwischen Hoffnung und Verwirrung
Ich begann zu recherchieren. Hydraulischer Abgleich? €800. Rohre neu verlegen? €2.500. Einen zweiten Heizkreis installieren? €4.000+. Für ein Gästebad, das vielleicht 60 Tage im Jahr genutzt wird?
Dann stieß ich auf Elektro-Heizkörper. Die Kommentare im Forum waren gespalten:
"Elektroheizung ist Geldverbrennung! Strom kostet viermal so viel wie Gas."
"Bei seltener Nutzung lohnt es sich absolut. Ich heize mein Gästebad nur elektrisch."
Ich war verwirrt. Wer hatte recht?
Die Rechnung, die alles klärte
Ich setzte mich hin und rechnete. Unser Gästebad: 6m². Wie oft wird es genutzt? Realistisch: 60 Tage im Jahr, wenn Besuch kommt. An diesen Tagen vielleicht 2 Stunden Heizung am Morgen.
| Option | Einmalige Kosten | Jährliche Betriebskosten |
|---|---|---|
| Zentralheizung optimieren | €800-2.500 | €40 (anteilig Gästebad) |
| Elektro-Heizkörper 600W | €350 (Gerät) + €300 (Elektriker) = €650 | €23 (60 Tage × 2h × 0,6 kW × €0,38) |
Die Erkenntnis: Für selten genutzte Räume ist Elektro günstiger – nicht wegen der Energiekosten, sondern weil ich keine Grundlast zahle. Die Zentralheizung läuft, ob das Gästebad beheizt wird oder nicht. Elektro heize ich nur, wenn tatsächlich jemand da ist.
Nach 10 Jahren hätte ich mit der Elektrolösung €1.520 gespart gegenüber der Zentralheizungsoptimierung (€650 + 10×€23 = €880 vs. €2.400).
Die Auswahl: Welche Leistung brauche ich wirklich?
Ich las überall: "80-100W pro Quadratmeter für elektrische Beheizung." Unser Gästebad: 6m² × 100W = 600W. Klingt einfach.
Aber dann sah ich die Modelle:
- 200W "Handtuchwärmer" – zu schwach für Raumheizung
- 600W "Badheizkörper" – passt zur Berechnung
- 1000W "Leistungsmodell" – überdimensioniert, verbraucht unnötig viel
Ich entschied mich für 600W. Nicht zu wenig, nicht zu viel. Genau richtig.
| Raumgröße | Empfohlene Leistung | Aufheizzeit bis 24°C |
|---|---|---|
| 4-6 m² | 400-600W | 20-30 Minuten |
| 6-8 m² | 600-800W | 25-35 Minuten |
| 8-10 m² | 800-1000W | 30-40 Minuten |
| 10-12 m² | 1000-1200W | 35-45 Minuten |
Meine Erfahrung heute: Der 600W Heizkörper braucht etwa 25 Minuten, um das kalte Gästebad auf angenehme 22°C zu bringen. Ich schalte ihn 30 Minuten vor Ankunft meiner Mutter ein – per Timer. Wenn sie ankommt, ist es warm.
Der Schock: "Das dürfen Sie nicht selbst installieren"
Ich bin handwerklich geschickt. Ich habe Laminat verlegt, Wände gestrichen, sogar die Küchenarbeitsplatte selbst montiert. "Einen Heizkörper anschließen kann doch nicht schwer sein", dachte ich.
Falsch.
Ich rief bei einem befreundeten Elektriker an. "Du willst das selbst machen? Vergiss es. Badezimmer ist Zone 2. DIN VDE 0100-701. 30mA FI-Schutzschalter Pflicht. Wenn da was passiert und du hast es selbst gemacht, zahlt keine Versicherung."
Er erklärte mir die Zonen:
| Zone | Bereich | Was bedeutet das? |
|---|---|---|
| Zone 0 | Innerhalb Dusche/Wanne | Absolut tabu für Elektrogeräte |
| Zone 1 | Über Wanne bis 2,25m Höhe | Nur fest verdrahtete Geräte mit IP65 |
| Zone 2 | 0,6m neben Wanne/Dusche | Fest verdrahtete Geräte mit IP44 erlaubt |
| Außerhalb | >0,6m von Wanne | Standard-Elektroinstallation |
"Dein Gästebad ist winzig. Der Heizkörper wird definitiv in Zone 2 hängen. Das heißt: Professionelle Installation, IP44-zertifiziert, fest verdrahtet, 30mA FI-Schutzschalter im Sicherungskasten. Und: Ich muss danach ein Zertifikat ausstellen und es der Bauaufsicht melden."
Ich verstand. Es ging nicht darum, ob ich es technisch könnte. Es ging um Sicherheit und Gesetz.
Kosten: €300 für die Elektriker-Installation. Schmerzhaft, aber notwendig.
Die Installation: Schneller als gedacht
Der Elektriker kam an einem Mittwoch. Zwei Stunden später war alles fertig.
Was er machte:
- Stromkreis im Sicherungskasten abgesichert (30mA FI-Schutzschalter geprüft)
- Kabel vom Sicherungskasten ins Bad verlegt (durch bestehendes Kabelrohr)
- Heizkörper an der Wand montiert (Dübel in Kalksandstein)
- Elektrischen Anschluss fest verdrahtet (kein Stecker, fest verdrahtet)
- Funktionstest durchgeführt
- EICR-Zertifikat ausgestellt
- Meldung an Bauaufsicht eingereicht
"Fertig. Du kannst jetzt heizen", sagte er. Ich drehte den Thermostat auf 3. Nach 10 Minuten spürte ich die erste Wärme. Nach 25 Minuten war das Bad angenehm warm.
Ich lächelte.
Der erste Winter: Meine Mutter kam wieder
November. Meine Mutter kündigte ihren Besuch an. Ich erinnerte mich an die kalten Handtücher vom letzten Jahr.
Diesmal war ich vorbereitet. Ich stellte den Timer auf 6:30 Uhr – 30 Minuten bevor sie aufsteht. Der Heizkörper würde automatisch starten.
Am nächsten Morgen kam sie zum Frühstück. "Das Gästebad ist wunderbar warm! Und das Handtuch war kuschelig. Was hast du gemacht?"
"Einen Elektro-Heizkörper installiert. Läuft automatisch, kostet mich €0,23 pro Tag wenn du da bist."
Sie lächelte. Ich auch.
Die Betriebskosten: Die Wahrheit nach einem Jahr
Ein Jahr später zog ich Bilanz. Wie viel hatte mich die Elektroheizung wirklich gekostet?
Nutzung:
- Besuch meiner Mutter: 3 × 10 Tage = 30 Tage
- Andere Gäste: 5 × 3 Tage = 15 Tage
- Weihnachtszeit (Kinder-Besuch): 7 Tage
- Gesamt: 52 Tage
Verbrauch pro Tag:
600W × 2 Stunden = 1,2 kWh
Kosten: 1,2 kWh × €0,38 = €0,46/Tag
Jahreskosten:
52 Tage × €0,46 = €23,92
Weniger als €2 pro Monat. Weniger als zwei Tassen Kaffee.
Dafür: Warme Bäder für meine Gäste. Keine Beschwerden mehr. Kein schlechtes Gewissen.
Was ich heute anders machen würde
Nach einem Jahr Erfahrung habe ich gelernt. Wenn ich es nochmal machen würde:
1. Ich würde ein smartes Modell wählen
Mein aktueller Heizkörper hat einen mechanischen Timer. Funktioniert, aber nicht flexibel. Wenn sich Besuchspläne ändern, muss ich manuell umstellen.
Besser: WiFi-Heizkörper mit App-Steuerung. Kosten: +€80. Nutzen:
- Per App von unterwegs aktivieren ("Mutter kommt früher – jetzt schon anschalten")
- Geofencing: Schaltet automatisch ein, wenn Gast sich nähert
- Verbrauchsanzeige: Sehe genau, wie viel ich verbrauche
- Lernfunktion: Optimiert Heizzeiten automatisch
Die Hersteller versprechen 30% Einsparung durch smarte Steuerung. Bei €24/Jahr wären das €7 gespart = 11 Jahre Amortisation. Marginal. Aber der Komfort wäre unbezahlbar.
2. Ich würde IP65 statt IP44 wählen
Mein Heizkörper ist IP44-zertifiziert (Spritzwasserschutz). Reicht für Zone 2. Aber er hängt nur 70cm neben der Dusche.
Manchmal, wenn jemand zu enthusiastisch duscht, spritzt Wasser an den Heizkörper. IP44 hält das aus – aber IP65 (vollständiger Schutz gegen Wasserstrahlen) wäre noch sicherer gewesen.
Mehrkosten: Ca. €50. Sicherheits-Plus: Erheblich.
3. Ich würde 800W statt 600W nehmen
An sehr kalten Tagen (unter -5°C) braucht der 600W Heizkörper 35-40 Minuten, um das Bad auf 22°C zu bringen. Mit 800W wären es 25 Minuten.
Mehrverbrauch: 800W × 2h × 52 Tage = 83 kWh statt 62 kWh = +€8/Jahr.
Zeitgewinn: 10-15 Minuten schnellere Aufheizung.
Für €8/Jahr würde ich das heute nehmen.
Die Entscheidungs-Checkliste: Ist Elektro das Richtige für Sie?
Nicht für jeden ist ein Elektro-Heizkörper die richtige Lösung. Hier meine persönliche Checkliste:
| Ihre Situation | Elektro sinnvoll? | Warum? |
|---|---|---|
| Gästebad, selten genutzt (<100 Tage/Jahr) | ✅ Ja | Niedrige Betriebskosten, keine Grundlast |
| Mietwohnung ohne Zentralheizung | ✅ Ja | Kein Vermieter-Genehmigung nötig, günstige Installation |
| Hauptbad, täglich genutzt (>200 Tage/Jahr) | ❌ Nein | Zu teuer im Dauerbetrieb (4x teurer als Gas) |
| Bad ohne Zentralheizungs-Anschluss | ✅ Ja | Günstiger als Rohre neu verlegen (€2.500+) |
| Zweitwohnung/Ferienwohnung | ✅ Ja | Keine Frostgefahr (Rohre), flexible Nutzung |
| Energetisch saniertes Haus | ⚠️ Prüfen | Bei Photovoltaik + Speicher kann Elektro günstig sein |
| Altbau mit schlechter Isolierung | ❌ Eher nein | Hohe Heizlast = hohe Stromkosten |
Die häufigsten Fehler – und wie ich sie vermied
Fehler 1: Zu schwache Leistung wählen
Ein Bekannter installierte einen 300W "Handtuchwärmer" in seinem 8m² Gästebad. "Der wird doch reichen, ist ja nur fürs Handtuch."
Ergebnis: Das Handtuch wird warm. Das Bad bleibt kalt. Er friert.
Richtig: 80-100W pro Quadratmeter für Raumheizung. Handtuchwärmer (100-300W) sind Zusatz, keine Heizung.
Fehler 2: DIY-Installation
Ein Forumsbeitrag, den ich las: "Hab meinen Elektro-Heizkörper selbst angeschlossen. Steckdose in der Wand, Stecker dran, fertig."
Das ist illegal und lebensgefährlich. In Bädern sind Steckdosen-Heizkörper verboten. Nur fest verdrahtete Geräte, installiert von zertifizierten Elektrikern.
Warum: Feuchtigkeit + Strom = tödlich. Der 30mA FI-Schutzschalter rettet Leben. Aber nur, wenn korrekt installiert.
Fehler 3: Falscher Montageort
Ich wollte den Heizkörper ursprünglich direkt neben die Dusche hängen – platzsparend.
Der Elektriker sagte: "Das ist Zone 1. Braucht IP65. Dein Modell ist IP44. Geht nicht."
Wir montierten ihn 80cm von der Dusche entfernt (Zone 2). IP44 reicht. Legal. Sicher.
Der Eos Elektrisch: Was ich heute wählen würde
Wenn ich heute nochmal vor der Entscheidung stünde, würde ich den Elektro Handtuchheizkörper Badheizkörper Eos Elektrisch wählen. Warum?
- Flexible Leistungsoptionen: 600W, 800W, 1000W – ich könnte exakt zur Raumgröße wählen
- IP44-Zertifizierung: Sicher für Zone 2, geprüfte Qualität
- Thermostatische Regelung: Schaltet automatisch ab bei Zieltemperatur (spart Strom)
- Modernes Design: Schwarz-matt passt perfekt zu unserem Bad
- Dual-Funktion: Heizt den Raum UND trocknet Handtücher
- Schnelle Aufheizung: Panel-Konstruktion für 20-25 Minuten bis zur Zieltemperatur
- Einfache Montage: Wandbefestigungs-Set inklusive (Installation durch Elektriker natürlich)
Genau die Balance zwischen Funktion, Sicherheit und Design, die ich suche.
Ein Jahr später: Mein Fazit
Es ist wieder November. Meine Mutter kommt nächste Woche. Ich habe den Timer längst programmiert. 6:30 Uhr, jeden Morgen während ihres Besuchs.
Ich denke an letztes Jahr. Die Beschwerden. Die Kälte. Das schlechte Gewissen.
Jetzt? Ruhe. Wärme. Zufriedenheit.
€650 Investition. €24 pro Jahr Betriebskosten. Unbezahlbar: Das Lächeln meiner Mutter.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen. Ein warmes Bad. Ein trockenes Handtuch. Das Gefühl, willkommen zu sein.
Ein Elektro-Heizkörper hat das möglich gemacht.
Ihre Checkliste für die Auswahl
Wenn Sie vor derselben Entscheidung stehen wie ich, gehen Sie diese Schritte:
- Nutzung analysieren: Wie oft wird das Bad beheizt? <100 Tage = Elektro sinnvoll
- Raumgröße messen: m² × 100W = benötigte Leistung
- Zone bestimmen: Abstand zur Dusche/Wanne messen → IP44 oder IP65?
- Budget kalkulieren: Gerät (€300-500) + Elektriker (€300-400)
- Features wählen: Mechanischer Timer (günstig) oder WiFi (komfortabel)?
- Elektriker beauftragen: Zertifiziert, VDE-konform, mit EICR-Zertifikat
- Installation melden: Elektriker meldet an Bauaufsicht (gesetzlich vorgeschrieben)
- Genießen: Warme Bäder für Ihre Gäste
Es ist keine komplizierte Entscheidung. Es ist eine emotionale. Geht es um Zahlen – oder um das Gefühl, das Sie Ihren Gästen geben wollen?
Für mich war die Antwort klar. Für meine Mutter. Für warme Handtücher. Für Willkommensgefühl.
Und Sie? Welches Gefühl wollen Sie schaffen?