Altbau-Bad sanieren: Der richtige Heizkörper für Gebäude vor 1980
Altbauten haben andere Anforderungen als Neubauten. Hohe Decken, schlechte Dämmung, alte Rohrsysteme – wir zeigen, welche Badheizkörper hier funktionieren.
Die Altbau-Realität
Gebäude vor 1980 wurden für andere Zeiten gebaut. Energie war billig, Dämmung kein Thema. Die Folge: Der Wärmebedarf liegt oft doppelt so hoch wie in modernen Häusern.
Typische Kennwerte:
| Baujahr | Heizlast pro m² |
|---|---|
| vor 1960 | 150-200 W/m² |
| 1960-1980 | 120-150 W/m² |
| 1980-2000 | 80-120 W/m² |
| nach 2000 | 50-80 W/m² |
| KfW-Effizienzhaus | 30-50 W/m² |
Hohe Decken: Fluch und Segen
Altbau-Bäder haben oft 3 Meter Deckenhöhe oder mehr. Das bedeutet: mehr Raumvolumen zum Heizen, aber auch mehr Wandfläche für große Heizkörper.
Der Hera Badheizkörper ist in verschiedenen Höhen erhältlich – ideal, um die vertikale Fläche zu nutzen. Ein hoher, schmaler Heizkörper passt perfekt in Altbau-Bäder und liefert die nötige Leistung.
Das Rohr-Problem
Alte Heizsysteme haben oft:
- Große Rohrdurchmesser: Für damalige Schwerkraftheizungen ausgelegt
- Einzelrohr-Systeme: Heizkörper sind in Reihe geschaltet
- Hohe Vorlauftemperaturen: 70-80°C als Standard
Die gute Nachricht: Moderne Badheizkörper funktionieren mit all diesen Systemen. Die Anschlüsse sind standardisiert, Adapter verfügbar.
Dimensionierung im Altbau
Die Faustformel für Altbau-Bäder:
Heizlast = Raumfläche × 150 W/m² × 1,1 (Badezimmer-Zuschlag)
Beispiel: 6 m² Bad im Altbau vor 1960
6 × 150 × 1,1 = 990 Watt erforderliche Heizleistung
Bei 75/65/20 (Standard-Normtemperatur) sollte der Heizkörper also mindestens 1.000 Watt Leistung haben.
Optik: Vintage oder Modern?
Im Altbau stellt sich die Stilfrage: Passt ein moderner Heizkörper zum historischen Ambiente?
Zwei Ansätze:
- Kontrast setzen: Ein moderner schwarzer Heizkörper als bewusster Stilbruch
- Harmonie schaffen: Klassische weiße Modelle mit zeitlosem Design
Beide Wege funktionieren – entscheidend ist die konsequente Umsetzung.
Praktische Tipps für die Sanierung
Tipp 1: Bestand prüfen
Messen Sie den Nabenabstand (Abstand der Wasseranschlüsse). Übliche Maße: 500 mm, 600 mm, 900 mm. Ein Heizkörper mit gleichem Abstand erspart Rohrarbeiten.
Tipp 2: Ventile tauschen
Wenn der Heizkörper gewechselt wird, sollten auch die Thermostatventile erneuert werden. Moderne Ventile sparen 10-15% Energie.
Tipp 3: System spülen
Alte Rohrleitungen enthalten oft Ablagerungen. Eine professionelle Spülung vor der Montage des neuen Heizkörpers verlängert dessen Lebensdauer.
Tipp 4: Wandbefestigung anpassen
Altbauwände bestehen oft aus Vollziegel oder Hohlblock. Die Befestigung muss entsprechend gewählt werden – keine Universal-Dübel, sondern materialgerechte Verankerung.
Förderung nutzen
Bei Altbausanierungen gibt es Fördermöglichkeiten:
- KfW-Förderung: Bei Komplettsanierung auf Effizienzhaus-Standard
- BAFA: Einzelmaßnahmen wie Heizungstausch (wenn Teil eines Gesamtkonzepts)
- Steuerbonus: 20% der Sanierungskosten über 3 Jahre absetzbar
Der Heizkörpertausch allein ist selten förderfähig – aber als Teil einer Gesamtmaßnahme durchaus.
Fazit
Altbau-Bäder brauchen leistungsstarke Heizkörper. Die höhere Heizlast durch schlechte Dämmung und hohe Decken erfordert entsprechend dimensionierte Geräte. Mit der richtigen Planung wird aus dem kältesten Raum des Altbaus ein behagliches Bad – ohne die Optik zu ruinieren.